Im Winter, wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen, haben viele Autobesitzer Angst, dass ihnen der Treibstoff in den Tanks einfriert. Wenn dies der Fall ist und Diesel oder Benzin nicht mehr flüssig sind, kann das Auto nicht mehr genutzt werden. Es muss entweder in eine beheizte Halle gebracht werden, wo der Treibstoff auftauen kann, oder der Autofahrer muss warten, bis die Außentemperaturen so stark gestiegen sind, dass der Kraftstoff wieder flüssig ist. Aber wo liegt eigentlich der Gefrierpunkt bei Diesel und Benzin? Ist die Angst vor einer solchen Katastrophe gerechtfertigt? Die Antworten liefern wir Ihnen in diesem Text.
Das Wichtigste zusammengefasst
- Gefrierpunkt: Der Gefrierpunkt von Benzin liegt bei -45 Grad Celsius und von herkömmlichem Diesel bei -22 Grad Celsius.
- Dieselflockung: Bereits bei leichten Minustemperaturen kann Diesel zu flocken beginnen, was den Treibstoff dickflüssiger macht und den Filter verstopfen kann, wodurch das Auto zum Stillstand kommen kann.
- Vorbeugung:
- Für Benzinmotoren sind keine besonderen Vorkehrungen nötig, da der Gefrierpunkt von Benzin sehr niedrig ist.
- Bei Diesel wird empfohlen, saisonabhängige Dieselvarianten zu tanken, um Flockung zu vermeiden: Sommerdiesel, Übergangsdiesel, Winterdiesel und Polardiesel, die jeweils für unterschiedliche Mindesttemperaturen geeignet sind.
- Winterkraftstoffe: Winterdiesel ist von Anfang Oktober bis Mitte November an Tankstellen erhältlich und muss nach gesetzlicher Vorgabe ab Mitte November angeboten werden, um Flockung zu vermeiden.
- Technische Änderungen: Wichtigste Anpassung bei Fahrzeugen für die Zulassung in Deutschland betrifft die Frontscheinwerfer, die so eingestellt sein müssen, dass sie die linke Fahrbahnhälfte ausleuchten, um Blenden anderer Verkehrsteilnehmer im Rechtsverkehr zu verhindern.
- Tankfüllung im Winter: Im Winter sollte der Tank nicht vollständig geleert werden, um die Bildung von Kondenswasser, das bereits ab 0 Grad Celsius gefriert, zu vermeiden.
- Mischung von Diesel mit Benzin: Das Beimischen von Benzin zu Diesel als Notlösung zur Verbesserung der Kälteeigenschaften des Diesels sollte vermieden werden. Früher war dies eine gängige Praxis, aber nur bei Fahrzeugen vor 1997 und mit ausdrücklicher Freigabe durch den Hersteller empfohlen.
Ab wann gefrieren Diesel und Benzin?
Die Temperaturen werden auch bei uns in Mitteleuropa immer extremer. Neben trocknen und heißen Sommern zeigt sich dies insbesondere in den Wintern. Immer wieder werden neue Tiefsttemperaturen erreicht, die Autofahrer zum Teil einschränken. Wer sein Auto im Freien abstellen muss, läuft Gefahr, dass es zufriert. Die Kälte macht natürlich auch vor den Flüssigkeiten nicht Halt. Der Gefrierpunkt von Scheibenwischwasser lässt sich mit entsprechenden Additiven herabsenken.
Ist das auch bei Treibstoffen nötig? Benzin und Diesel sind nicht ganz so empfindlich wie Wasser. Der Gefrierpunkt von Benzin liegt bei -45 Grad Celsius, der von herkömmlichem Diesel bei -22 Grad Celsius. Doch für Besitzer von Dieselautos können die Einschränkungen schon früher beginnen. Bereits ab leichten, einstelligen Minusgraden fängt Diesel an zu sulzen oder zu flocken. Das bedeutet, dass der Treibstoff dickflüssiger wird, den Filter verstopft und das Auto lahm legt.
Wie lässt sich verhindern, dass Diesel und Benzin gefrieren?
In unseren Breiten braucht man sich als Besitzer eines Benziners keine Sorgen machen, dass der Kraftstoff aufgrund von niedrigen Temperaturen zu Problemen führt. Nicht einmal in der Spitze werden so niedrige Temperaturen erreicht, über einen längeren Zeitraum erst recht nicht.
Dass Diesel friert, ist ebenfalls selten der Fall. Viel häufiger ist es, dass die zuvor genannte Flockung auftritt. Vor ihr kann man sich schützen, in dem man zur entsprechenden Jahreszeit tankt. Denn sobald die Temperaturen sinken, führen Tankstellen zunächst einen Übergangsdiesel und später einen Winterdiesel ein. Sie haben die idealen Eigenschaften für niedrige Temperaturen.
Diese Diesel-Varianten gibt es für die unterschiedlichen Jahreszeiten:
- Sommerdiesel: bis 0 Grad Celsius nutzbar
- Übergangsdiesel: bis -10 Grad Celsius nutzbar
- Winterdiesel: bis -20 Grad Celsius nutzbar
- Polardiesel: bis -40 Grad Celsius nutzbar
Ab wann kann man Winterkraftstoffe kaufen?
Als Faustformel gilt: Ab Anfang Oktober beginnen viele Tankstellenbetreiber damit, langsam auf Winterkraftstoff umzustellen. Ab Mitte November darf dann nur noch Winterkraftstoff verkauft werden. Das schreibt der Gesetzgeber vor, sodass sich Verbraucher im Falle von Problemen immer auf die geltende Rechtssprechung berufen können.
Wenigfahrer, die unter Umständen sogar mehrere Wochen oder Monate mit einer Tankfüllung auskommen, sollten sich also in der kritischen Phase darüber informieren, ob die Tankstelle bereits auf Winterdiesel umgestellt hat. Ist das nicht der Fall, hilft nur eine Sache: Den Tank nicht vollständig füllen, sondern nur so weit, wie Sie benötigen. Im Winter sollten Sie das allerdings vermeiden, da Sie mit einer niedrigen Tankfüllung die Bildung von Kondenswasser begünstigen, das bereits ab 0 Grad Celsius gefriert.
Ebenso sollten Sie es unterlassen, Diesel mit Benzin zu verdünnen, um damit bessere Kälteeigenschaften zu erzielen. Dies war früher gängige Praxis und sollte laut ADAC ausschließlich bei Fahrzeugen vor dem Baujahr 1997 gemacht werden, bei denen es eine ausdrückliche Freigabe durch den Hersteller gibt.
Übrigens, der umgekehrte Fall ist weitaus weniger dramatisch: Wenn Sie Winterdiesel bei höheren Temperaturen im Sommer verwenden, entsteht keine Gefahr für das Auto.
Mein Name ist Anatoli Bauer und ich bin begeisterter Auto- & Porsche-Fahrer. Mit 19 Jahren habe ich mir meinen ersten Porsche gekauft und mit 24 Jahren meinen bisher zweiten. Auch andere Automarken haben mich immer begeistert. Ich wohne an der Nordseeküste in Husum und mein größtes Hobby ist E-Bike fahren.
Soweit mir bekannt, verkraften auch moderne Diesel-Motoren einen Benzin-Anteil von bis zu 20 % im Kraftstoff. Der alte Trick mit dem Beimischen von Benzin, um die Wintereigenschaften des Diesels zu verbessern funktioniert also nach wie vor.
Allerdings sollte man ihn nur als Notlösung und auch nur kurzzeitig anwenden. Auch den theoretisch möglichen Benzin-Anteil sollte man nicht voll ausschöpfen! Aber als Notlösung einmalig 5 % Benzin-Anteil beimischen, um einen Diesel wieder ans Laufen zu bekommen, sind bedenkenlos drin. Man sollte danach allerdings schnellstmöglich den Tank vollständig mit Winter-Diesel befüllen.