Abbiegevorgang in der Fahrschule leicht erklärt

0
Abbiegevorgang in der Fahrschule leicht erklärt
Abbiegevorgang in der Fahrschule leicht erklärt

Das Wichtigste zusammengefasst

  • Vorbereitung und Beobachtung: Zuerst Vorfahrt prüfen, dann den Verkehr hinter dir mittels Innenspiegel und den entsprechenden Außenspiegel beobachten. Ein Schulterblick ist unerlässlich, um den toten Winkel zu überprüfen.
  • Signalisierung: Setze frühzeitig den Blinker, um deine Abbiegeabsicht klar zu signalisieren.
  • Positionierung: Ordne dich je nach Abbiegerichtung richtig ein: beim Rechtsabbiegen weit rechts, beim Linksabbiegen weit links. In Einbahnstraßen beim Linksabbiegen ganz links einordnen.
  • Geschwindigkeitsanpassung: Reduziere die Geschwindigkeit angemessen, unter Berücksichtigung der Straßenverhältnisse.
  • Vorsicht und Rücksichtnahme: Auch wenn du Vorfahrt hast, solltest du diese nicht erzwingen. Im Zweifel lieber anhalten und die Situation sicher einschätzen.
  • Bogenführung: Führe beim Rechtsabbiegen einen engen, beim Linksabbiegen einen weiten Bogen aus.
  • Achtung auf Fußgänger und Radfahrer: Besondere Vorsicht beim Rechtsabbiegen, um Kollisionen zu vermeiden.
  • Weitere Hinweise: Beachte Vorrangregelungen für Straßenbahnen und Busse in Busspuren. Beim Linksabbiegen „tangentiales Abbiegen“ beachten, also voreinander abbiegen, nicht umeinander herum.

Darauf musst du beim Abbiegen achten

Abbiegen bleibt niemandem erspart, der Auto fährt. Kaum bist du ein paar Meter weit gekommen, und schon ist es soweit. Logisch. Geradeaus wirst du dein Ziel kaum erreichen. Also: üben üben üben. Bald wirst du über die einzelnen Schritte, die hier aufgezählt werden, nicht mehr nachdenken. Aber erst einmal solltest du es theoretisch verstehen. Also, es sieht so aus:

Zuallererst fragst du dich, wer Vorfahrt hat, wenn du dich einer Kreuzung näherst. Das ist sowieso sehr ratsam und hat mit dem Abbiegen zunächst mal nichts zu tun. Und du achtest natürlich auf Verkehrsschilder, die dir helfen, dich richtig einzuordnen.

Zweitens, auch das überrascht dich nicht, denn das tust du ja sowieso, beobachtest du den Verkehr hinter dir. Dazu ist der Innenspiegel da. Wenn du abbiegen willst, schaust du danach in einen der Außenspiegel, logischerweise in den linken, wenn du links abbiegen möchtest und in den rechten, wenn du … na, du weißt schon.

Zum Dritten: Erst blicken, dann blinken. Geblickt hast du schon, meinst du. Innenspiegel, Außenspiegel, Schulterblick. Schulter…? Ja, wichtig! Sehr! Es gibt nämlich den toten Winkel, also einen Bereich, den du mit Spiegeln vielleicht nicht siehst. Darum IMMER noch mal einen kurzen Blick über die Schulter werfen.

Jetzt den Blinker setzen. Den richtigen. Den linken, wenn du links … Nein, ich veralbere dich nicht. Ist schon vorgekommen, dass jemand falsch blinkt und ein Verwirrspiel anfängt, für das der Straßenverkehr nicht der richtige Ort ist.

Zeig den anderen Wagenlenkern frühzeitig die Richtung an, in die du abzubiegen gedenkst. Deutlichfahren. Klare Zeichengeben. Die Anderen sollen wissen, was du planst.

Punkt 4: Einordnen. Vor dem Rechtsabbiegen möglichst weit rechts, beim Linksabbiegen möglichst weit links in deiner Spur. Nicht übertreiben und es mit dem Gegenverkehr aufnehmen. Das zahlt sich nicht aus. Wenn es Fahrbahnmarkierungen gibt, orientierst du dich daran. Geradeaus fahrende Autos bzw. deren Insassen können dann vorsichtig rechts an dir vorbeifahren.

Achtung! Wenn du dich in einer Einbahnstraße befindest, ordnest du dich ganz links ein. Es kann dir ja niemand entgegenkommen – außer, ein Tollkühner befährt die Einbahnstraße in der falschen Richtung. Das machen aber normalerweise nur Radfahrer. Du hast es auch schon gemacht, Leugnen zwecklos.

Der 5. Punkt versteht sich eigentlich von selbst: Geschwindigkeit verringern. Du bist kein Formel-1-Rennfahrer und fährst nicht mit Affenzahn im rechten Winkel um die Ecke. Und denk an den Straßenzustand. Vielleicht ist die Fahrbahn nass oder es liegen im Herbst jede Menge rutschige Blätter drauf oder du hast es im Winter mit noch rutschigerem Schnee oder gar Eis zu tun. Eigentlich klar, oder?

Sechstens: Auch wenn du Vorfahrt hast, ist davon abzuraten, sie zu erzwingen. Wenn du sie nicht hast, sei umso vorsichtiger. Peile die Lage in Ruhe, aber zügig. Erkenne, welche Lückedu nutzen kannst. Wenn du wirklich unsicher bist, aber auch nur dann, halte besser an der Kreuzung an, um die Situation ganz klar einzuschätzen. Die anderen Verkehrsteilnehmer werden vielleicht nicht begeistert sein, aber da müssen sie durch. Im Notfall.

Und siebtens etwas, das du schon vom Radfahren kennst: wenn du rechts abbiegst, fährst du einen engen Bogen. Wenn es linksrum geht, einen weiten. Damit du dann wieder auf der richtigen Fahrbahnseite landest. Und da du nicht formeleinsmäßig hübsch langsam abgebogen bist, gibst du jetzt wieder Gas und fährst die erlaubte Geschwindigkeit, um die übrigen Verkehrsteilnehmer nicht unnötig zu erzürnen. Schau aber in den Spiegel, bevor du auf die Tube drückst. Könnte sein, dass dich gerade jemand überholen will oder dir sonstwie im Weg ist.

Worauf du bitte noch achtest: Fußgänger und auch Radfahrer, ganz gleich, wo und in welche Richtung sie sich bewegen, sind nicht zu erschrecken und nicht umzufahren, sondern vorbeizulassen. Schüchternen Exemplaren bedeutest du durch eine lässig-elegante Handbewegung, die dir dein Fahrlehrer beibringen wird, dass sie passieren dürfen.

Auf Radfahrer ganz besonders beim Rechtsabbiegen achten! Immer wieder kommt es bei der Gelegenheit zu beklagenswerten Zwischen- und Unfällen.

  • Innenspiegel,
  • Außenspiegel,
  • Schulterblick.

Erst mit Letzterem erkennst du sehr oft, dass ein geradeaus wollender Radfahrer rechts neben dir ist wenn du jetzt rechts abbiegst.

Abbiegen Achtung RadfahrerNoch was: Die Straßenbahn hat Vorrang. Der Bus in der Busspur und das Taxi, sofern es in selbiger fährt, auch.

Wenn zwei Linksabbieger sich entgegenkommen

Dann biegen sie voreinander ab und fahren nicht umeinander herum. Normalerweise. Das heißt „tangentiales“ Abbiegen. Wenn du in Mathe aufgepasst hast, weißt du, was eine Tangente ist und kannst dir unter dieser Linksabbiegemethode was vorstellen. Falls du aber merkst, dass so ein Kandidat, der dir entgegen kommt, unbedingt hinter dir abbiegen will, dann machst du gute Miene und stimmst in diesen Reigen ein. Vorsicht auch immer mit entgegenkommenden Geradeausfahrern. Ein Linksabbieger könnte sie verdecken.

Wenn zwei Rechtsabbieger sich entgegenkommen

Scharf nachgedacht! Dann geschieht … nichts. Beide ziehen friedlich ihrer Wege, denn sie kommen sich nicht in die Quere.

Noch ein paar Tipps zum mehrspurigen Abbiegen. Dieses ist das täglich Brot für Großstädter. Navis sagen und zeigen die richtige Spur. Aber in der Fahrschule geht es ohne. Wenn du links abbiegst und dann die Nächste gleich wieder rechts, ordnest du dich in der rechten der Linksabbiegerspuren ein, sonst in (einer) der linken. Kann gut sein, dass es zwei oder drei gibt. Falls du merkst, dass du in der falschen gelandet bist: Bloß keinen plötzlichen Spurwechsel riskieren! Du fährst statt dessen eben einen gemütlichen kleinen Umweg.

Deutlich fahren, klare Zeichen geben, die anderen Verkehrsteilnehmer nicht verwirren. Das Gewusel um dich herum im Auge behalten ohne die Nerven zu verlieren. Immer wieder in die Spiegel schauen. Beim Abbiegen auch kurz über die Schulter blicken. Beim Rechtsabbiegen auf Radfahrer achten! Auch sonst. Du weißt es selbst: Sie halten sich an keine Regeln …

Gute Fahrt! Und immer mit wenigstens einem Rad auf dem Asphalt bleiben!

War dieser Artikel hilfreich?
JaNein
Mein Name ist Anatoli Bauer und ich bin begeisterter Auto- & Porsche-Fahrer. Mit 19 Jahren habe ich mir meinen ersten Porsche gekauft und mit 24 Jahren meinen bisher zweiten. Auch andere Automarken haben mich immer begeistert. Ich wohne an der Nordseeküste in Husum und mein größtes Hobby ist E-Bike fahren.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein