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Warum sind Kurzstreckenfahrten mit kaltem Motor besonders umweltschädlich?

Kurzstreckenfahrten mit kaltem Motor besonders umweltschädlich

Definition Kurzstrecke

Als Kurzstrecke bezeichnet man Strecken, die unterhalb von zehn Kilometern liegen. Abhängig vom Fahrzeugtyp ist es für gewöhnlich nicht möglich, dass ein Fahrzeug unterhalb zehn Kilometer überhaupt seine Betriebstemperatur erreicht – dies bezieht sich hauptsächlich auf das Kühlwasser sowie Motorenöl eines Pkws. Folglich werden bewegliche Teile nicht optimal geschmiert, was wiederum einen hohen Verschleiß am Motor und dem Getriebe bedeutet. Fahrzeuge, die oft oder ausschließlich Kurzstrecke fahren, werden langfristig gesehen dadurch einen Schaden davontragen.

Definition Kaltstart

Als Kaltstart wird das Starten eines nicht betriebswarmen Motors bezeichnet. Alle Teile am Motor sowie Getriebe sind somit kalt und noch nicht ausreichend mit Öl zwecks Schmierung versorgt. Ein Motor, der kalt gestartet wird, unterliegt besonders in der Anfangszeit des Kaltstarts einen sehr hohen Verschleiß. Das liegt daran, dass die Abmessungen der Bauteile im kalten Zustand und aufgrund der verschiedenen Materialien unterschiedlich in ihrer Ausdehnung sind. Dadurch entsteht während der Warmlaufphase wiederum ein höherer Verschleiß, da einige Teile vom Motor und Getriebe sich schneller ausdehnen als andere. Ebenso macht es einen Unterschied, ob Ihr Fahrzeug beispielsweise im Sommer oder im Winter bei Minustemperaturen gestartet wird, desto geringer die Temperatur, desto größer ist der Verschleiß des Motors und Getriebes bis zum Erreichen der Betriebstemperatur.

Motoröl hat in der Kaltlaufphase ebenso Höchstleistung zu bringen, da das kalte Öl bis zum Erreichen der Arbeitstemperatur zellflüssiger ist und nicht richtig alle relevanten Motor- und Getriebeteile erreicht, wie es sein soll. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie beispielsweise im Winter ein dünnflüssigeres Öl im Motor haben als im Sommer. Die Öle, die für Ihr Fahrzeug infrage kommen, können Sie aus der Betriebsanleitung Ihres Fahrzeugs entnehmen. Katalysatoren sind ebenfalls im kalten Zustand sehr umweltschädlich, da sie Schadstoffe besser im warmen Zustand reduzieren können.

Welche Auswirkungen hat das Fahren mit kaltem Motor gegenüber einem Warmen?

Ein Fahrzeugmotor, der seine Betriebstemperatur noch nicht erreicht hat, erzeugt in der Kaltlaufphase in erster Line einen sehr hohen Verschleiß und belastet die Umwelt mehr als ein warmer Motor. Ebenso wird in dieser Zeit der Kraftstoffverbrauch wesentlich höher sein als bei einem warm gefahrenen Motor. Dies schadet somit ebenfalls der Umwelt, da der Schadstoffausstoß entsprechend groß ist. Die Lebenserwartung eines kalten Motors ist gegenüber einem warmen, ebenfalls wesentlich geringer. Fahrzeuge, die nach dem Kaltstart lange Zeit in Betrieb sind wie beispielsweise Taxis oder Langstreckenfahrzeuge, können problemlos im Laufe ihres „Lebens“ fünfhunderttausend Kilometer und mehr erreichen. Fahrzeuge, die lediglich kurze Strecken zurücklegen und fast ausschließlich im kalten Zustand betrieben werden, unterliegen einen solch hohen Verschleiß, dass diese bereits nach einhundertfünfzigtausend Kilometer unter Umständen eine Revision benötigen oder aufgrund der Verschleißerscheinungen keine sonderlich hohe Kompression mehr aufweisen.

Sollte man das Fahrzeug warmlaufen lassen?

Das Fahrzeug sollte man nicht warmlaufen lassen. Stattdessen sollte das Fahrzeug nach dem Start etwas in seiner Leerlaufdrehzahl laufen, damit alle wichtigen Motor- und Getriebeteile ausreichend mit Öl versorgt werden, und im Anschluss daran sollte das Fahrzeug schonend warmgefahren werden.

An dieser Stelle muss jedoch erwähnt werden, dass es moderne Fahrzeuge gibt, die nach dem Starten des Motors für etwa zwanzig Sekunden eine Drehzahl von etwa tausendfünfhundert Umdrehungen pro Minute aufweisen. Die Hersteller dieser Fahrzeuge begründen dies damit, dass die Katalysatoren dadurch schneller ihre Soll-Leistung erreichen und somit umweltschonender sind. Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass bei der höheren Drehzahl die Reibung der beweglichen Teile des Motors ein sehr hoher Verschleiß erzeugt wird, was dem Motor wiederum nicht zu Gute kommt.

Wie viel Zeit benötigt ein Fahrzeug, bis es seine Betriebstemperatur erreicht hat?

Sollten Sie ein Fahrzeug besitzen, welches über eine Temperaturanzeige verfügt, so können Sie sich danach richten. Die Betriebstemperatur des Kühlkreislaufs beträgt für gewöhnlich an die 90 Grad. Die Betriebstemperatur des Öls jedoch benötigt in etwa die doppelte Zeit – dies ist allerdings abhängig vom Fahrzeugmodell, und wie viel Öl dieses besitzt. Sollte die Kühlwasser-Temperatur bei 85 bis 90 Grad liegen, kann das Fahrzeug bereits normal gefahren werden.

Zusammengefasst

Ein Kaltstart eines Fahrzeugs ist immer mit einer höheren Umweltbelastung verbunden. Dies liegt hauptsächlich am höheren Schadstoffausstoß durch einen anfangs höheren Kraftstoffverbrauch. Lassen Sie Ihr Fahrzeug nach dem Start wenige Sekunden im Leerlauf laufen, bevor Sie losfahren. Ein „warmlaufen lassen“ ist nicht nötig und schadet nur der Umwelt. Fahren Sie Ihr Fahrzeug mit niedriger Drehzahl warm, bis Sie etwa eine Kühlwassertemperatur von 85 bis 90 Grad erreicht haben.

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